Energieeffizienz in Unternehmen
Energiespartipps fürs Büro sind in der Regel leicht umzusetzen – Energieeffizienz Maßnahmen hingegen sind ungleich anspruchsvoller. Da wäre zunächst die Frage, wie groß das Einsparpotenzial tatsächlich ist. Die Antwort ist stark abhängig von der Branche und – in der Industrie – von der Art des Produktionsprozesses. Soviel lässt sich grundsätzlich sagen: Unternehmen, die bereits die Produktionsplanung effizient auslegen, haben die realistische Chance, bis zu 70 Prozent einzusparen.
Energieverbrauch in der Industrie am höchsten
Der größte Stromverbraucher ist die Industrie: Ihr Anteil liegt bei über 40 Prozent. Am gesamten Energiebedarf der Industrie hat Wärme einen Anteil von etwa 75 Prozent. Gewerbe, Handel und Dienstleistungen verbrauchen knapp 30 Prozent. In diesem Sektor wird am meisten Strom für die Beleuchtung benötigt.
Energieeffiziente Beleuchtung und Geräte
In vielen Unternehmen lassen sich allein durch energieeffiziente Geräte und Beleuchtung bis zu 75 Prozent Stromkosten sparen. Dies bewies die von der Deutschen Energie-Agentur GmbH (dena) ins Leben gerufene Initiative EnergieEffizienz mit Hilfe eines Musterbüros.


Intelligente Steuerung und Regelung reduzieren den Energieverbrauch
Steuerung und Regelung industrieller Maschinen und Anlagen haben erheblichen Einfluss auf den Energiebedarf eines Unternehmens. Allein durch Nachjustieren der Anlagen lassen sich bis zu fünf Prozent Strom einsparen! Denn wo Heizungs-, Lüftungs- und Klimaanlagen sowie Produktionsanlagen permanent perfekt aufeinander abgestimmt werden, lässt sich der Energieverbrauch massiv reduzieren. In der Praxis sind jedoch meist die einzelnen Komponenten nur auf den aktuellen Bedarf eingestellt und jede Änderung – beispielsweise die Anschaffung einer Wärmepumpe – erfordert die Anpassung des gesamten Systems.
Verbrauchsoptimierung betrifft aber nicht nur Technik und Gebäude, sondern ist ein Organisationsthema für den gesamten Betrieb. Deshalb sind Infrastruktur und betriebliche Prozesse in ihrem Zusammenspiel zu überprüfen und das Personal mit einzubeziehen. Dann werden sich die Kosten für die Einführung eines konsequenten betrieblichen Energieoptimierungsprogramms voraussichtlich in weniger als zwei Jahren amortisiert haben. So können Sie in Ihrem Unternehmen den Energieverbrauch durch intelligente Steuerung und Regelung reduzieren:
- Abstimmung der Betriebszeiten und der betrieblichen Prozesse (Lastgang-Analyse)
- Leistungs- und Energieoptimierungsprogramm
- Intelligent gesteuerte Kälte-, Klima- und Lüftungsanlagen
- Durchgängige Planung und Steuerung von Produktionsprozessen
- Kraft-Wärme-Kopplung
- Blindstromkompensation
Abstimmung der Betriebszeiten und der betrieblichen Prozesse (Lastgang-Analyse)
Leistungs- und Energieoptimierungsprogramm
Intelligent gesteuerte Kälte-, Klima- und Lüftungsanlagen
Durchgängige Planung und Steuerung von Produktionsprozessen

Energie-Beratung: Richtig gefördert
Guter Rat spart gut Geld. Denn eine professionelle Energie-Beratung
hilft, die richtigen Maßnahmen für eine energetische Optimierung von
Gebäuden oder Produktionsprozessen zu identifizieren und umzusetzen. So
erhalten Unternehmer ohne großen Aufwand einen guten Überblick darüber,
wo im Unternehmen noch Energie eingespart werden kann.
Eine Studie des Fraunhofer-Instituts für Systemtechnik und Innovationsforschung (ISI) in Karlsruhe und des Instituts für Ressourceneffizienz und Energiestrategien GmbH (IREES) ergab unter anderem, dass die relativen Einsparungen bei kleineren und mittleren Unternehmen (KMU) in der Regel größer sind als bei großen Unternehmen. So kommt es bei sehr kleinen Unternehmen schon einmal vor, dass eine einzelne Maßnahme bereits Einsparungen von 30 Prozent am Gesamtenergieverbrauch ausmacht. Trotzdem investieren – laut einer Studie der Deutschen Energie-Agentur (dena) – gerade KMU selten in die Verbesserung der Energie-Effizienz. Um die Hemmschwelle abbauen zu helfen und die Anzahl der KMU zu erhöhen, die sich beraten lassen, fördert das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) ab dem 1. Januar 2015 eine professionelle Energie-Beratung. Das entsprechende Förderprogramm heißt: „Energie-Beratung im Mittelstand“.
Wie viel wird erstattet?
Unternehmen, die mehr als 10.000 Euro Energiekosten pro Jahr haben,
bekommen 80 Prozent der förderfähigen Beratungskosten, höchstens aber
8.000 Euro erstattet.
Unternehmen, die weniger als 10.000 Euro Energiekosten pro Jahr haben, bekommen ebenfalls 80 Prozent, jedoch höchstens 800 Euro erstattet.
Wie muss die Energie-Beratung aussehen?
Gefördert werden hochwertige Energieaudits nach der EU-Effizienzrichtlinie. Das heißt, der Energieberater analysiert das bestehende Energieverbrauchsprofil von Gebäuden, Anlagen und Produktionsprozessen und ermittelt deren wirtschaftliches Einsparpotenzial. Darüber hinaus gibt er Tipps zur effektiveren Nutzung der Anlagen. Er begleitet außerdem die konkrete Umsetzung der Energiesparmaßnahmen und unterstützt das Unternehmen bei deren Inbetriebnahme. So stellt er sicher, dass alle besprochenen Maßnahmen richtig umgesetzt werden. Die Umsetzung der Maßnahmen ist ebenfalls förderfähig.

Wer kann die Förderung beantragen?
Der Staat fördert kleine und mittlere Unternehmen (egal ob Wirtschaft, Dienstleistung oder freie Berufe), die:
- ihren Sitz in Deutschland haben
- weniger als 250 Mitarbeiter beschäftigen
- deren Jahresumsatz 50 Millionen Euro nicht übersteigt oder
- deren Jahresbilanzsumme nicht mehr als 43 Millionen Euro beträgt
Die Unternehmen müssen den Antrag mit dem Kostenvoranschlag des Energieberaters vor Beginn der Beratung einreichen.
Welche Anforderungen muss ein Energieberater erfüllen?
Welchen Berater sie engagieren, entscheiden die Unternehmen selbst.
Einzige Bedingung: Er muss vom Bundesamt für Wirtschaft und
Ausfuhrkontrolle zugelassen sein.
Um vom BAFA zugelassen zu werden, muss der Energieberater ein abgeschlossenes Studium in den Ingenieur- oder Naturwissenschaften vorweisen können, staatlich geprüfter Techniker sein oder in einer entsprechenden Fachrichtung die Meisterprüfung abgelegt haben. Der Nachweis seiner Zusatzqualifikation im Bereich der gewerblichen Energie-Beratung darf nicht älter als zwei Jahre sein. Der Energieberater muss überdies mindestens drei Jahre lang Erfahrung in diesem Beruf haben und neutral sein. Das heißt, er darf nicht mit dem Unternehmen selbst, einem Energieversorgungsunternehmen oder einem Unternehmen, das Energiesparprodukte vertreibt, in Verbindung stehen.
Übrigens: Viele Bundesländer bieten auch auf regionaler Ebene Förderprogramme für die Energie-Beratung an. Welche Programme für welche Interessenten in Frage kommen, weiß der Energieberater.

Optimierte Gebäudetechnik für hohes Energie-Einsparpotenzial
Knapp 30 Prozent des Gesamtenergieverbrauchs in Deutschland entfallen
nach Angaben des Fraunhofer-Instituts für System- und
Innovationsforschung ISI auf das verarbeitende Gewerbe. Wo viel Energie
verbraucht wird, wird in der Regel auch viel verschwendet: Insgesamt 14
Millionen Terrawattstunden Strom können laut ISI pro Jahr eingespart
werden. Interessanterweise verbrauchen – nach einer Auswertung des
statistischen Bundesamts und der Universität Göttingen – kleinere
Betriebe mehr Energie pro Quadratmeter und Mitarbeiter als große
Unternehmen. Es lohnt sich also für jeden Betrieb, die Gebäudetechnik in
Hinblick auf die Energie-Effizienz genau unter die Lupe zu nehmen:
- Heizung
- Lüftung
- Kältetechnik
- Druckluft
Richtig einheizen
Die Optimierung der Heizungsanlage spart bis zu 30 Prozent Energiekosten
ein. Etwa wenn der Heizkessel älter als sieben Jahre ist, ein
Pufferspeicher fehlt oder mit Strom bzw. Heizöl geheizt wird. Dann
sollte nämlich auf Gas umgerüstet werden. Außerdem ist es wichtig, den
Heizkessel regelmäßig von einem Fachmann warten und reinigen zu lassen.
Falls noch nicht vorhanden, sollten auf jeden Fall eine automatische
Heizungssteuerung und Abgasklappen nachgerüstet werden. Auch eine
Wärmedämmung am Verteilersystem bringt eine entscheidende
Energie-Ersparnis. Oft lohnt es sich sogar, die Heizanlage vollständig
gegen eine Holz- oder Pelletheizung, Solarthermie oder ein
Blockheizkraftwerk auszutauschen. Die Investitionskosten haben sich
schon nach wenigen Jahren amortisiert.
Weiteres Einsparpotenzial bietet die Abwärme, die bei vielen Industrie- und Handwerksbetrieben als „Nebenprodukt“ der Fertigungsprozesse entsteht. Schon die Abluft aus Räumen mit einer Temperatur ab 15 Grad Celsius kann mit Luft/Wasser-Wärmepumpen zur Warmwasserbereitung oder zur Unterstützung der Heizung verwendet werden. Die Temperatur muss lediglich höher sein als der Siedepunkt des verwendeten Kältemittels. Ob sich das lohnt, hängt davon ab, wie viel Abwärme im jeweiligen Unternehmen verursacht wird und wofür sie genutzt werden soll. Selbst Büros mit Serverräumen bieten reichlich Potenzial, die entstehende Abwärme sinnvoll zu nutzen.

Weniger Verbrauch, mehr Wohlfühlklima
Viele Lüftungsanlagen bergen ein Einsparpotenzial von bis zu 25 Prozent. Um welche Menge der Energieverbrauch durch eine Optimierung reduziert wird, hängt vom Alter der Lüftungstechnik, der Bauart des Rohrnetzes sowie von der Integration der Heizungs- und Klimaanlage ab. Die Renovierung der Lüftungsanlage erscheint zunächst teuer, die Investition lohnt sich aber doppelt: Die Anlage verbraucht weniger Energie und das Raumklima verbessert sich spürbar. Außerdem führt die Renovierung meist zu einer Reduzierung des Lärmpegels. Mögliche Sofortmaßnahmen: das Einbauen eines Wärmetauschers, die Reinigung des Filters und eine Verringerung der Strömungsgeschwindigkeit. Oft ist es sinnvoll, veraltete Technik auszutauschen und regelbare Lüfter und Sensoren anzubringen.

Stromfresser Kältetechnik
Kühltechnik verbraucht richtig viel Energie. Deshalb lohnt es sich auf jeden Fall, in die Verbesserung der Effizienz zu investieren. Eine effiziente Kühltechnik spart immerhin bis zu 30 Prozent Energiekosten ein. Allein eine gute Wärmedämmung bringt schon eine Ersparnis von bis zu 15 Prozent. Außerdem lohnt es sich, den Standort der Kühlung an die Prozessabläufe im Unternehmen anzupassen. Die Installation von Wärmerückgewinnungstechnik spart bis zu 80 Prozent der Energiekosten. Wichtig sind auch hier die regelmäßige Wartung und Reinigung der Technik durch Fachleute.

Wenn Luft teuer wird ...
Druckluftsysteme werden bei der Energie-Effizienz-Analyse häufig vergessen, dabei verbraucht ein Druckluftkompressor nicht wenig Strom. Die Optimierung von Druckluftsystemen bringt immerhin bis zu 50 Prozent Energie-Ersparnis. Druckluftanlagen verlieren häufig durch Lecks, defekte Ventile und Rohre, Schmutz oder Anschlussfehler an Leistung und damit wertvolle Energie. Oft wird auch übersehnen, dass die Wärmeentwicklung bei großen Anlagen im Winter zur Unterstützung der Heizung verwendet werden kann, das spart bis zu 94 Prozent Energie ein! Allein der Einbau von Zeitschaltuhren bringt 20 bis 80 Prozent Ersparnis.

Neue oder alte Heizung? Auf die Einstellung kommt es an!
Wie entsteht Wohlfühlklima in Büros, Unternehmen und zu Hause? Durch
die richtige Temperatur – für die meisten liegt sie bei etwa 20 Grad.
Bereits ein Grad weniger senkt den Energieverbrauch um sechs Prozent.
Aber um welchen Preis? Frierende Mitarbeiter sind womöglich nicht die
beste Lösung, um Energie zu sparen, die Wahl des richtigen Heizsystems
schon.
Mit der richtigen Einstellung können auch ältere Heizungsanlagen noch
wirtschaftlich betrieben werden, wenn einige Dinge beachtet werden:
- Auf Änderungen der Außentemperatur reagieren
- Nicht alle Räume gleich beheizen
- Heizkörper nicht zustellen oder -hängen
- Regelmäßig Heizkörper entlüften
- Im Winter nur kurz stoßlüften
Mit geringen Investitionen kann eine bestehende Anlage effizienter gemacht werden
1: Thermostatventile installieren und maximale Temperatur voreinstellen
Wenn an den Heizkörpern bisher keine Thermostate installiert sind:
unbedingt nachrüsten! Sie regeln die Temperatur der Heizkörper
individuell für jeden Raum und senken den Energieverbrauch um bis zu 20
Prozent. Für Räume in öffentlichen Gebäuden empfiehlt es sich, bei den
Thermostaten Maximaltemperaturen festzulegen. Dann kann die Temperatur
nicht willkürlich von jedermann hochgedreht werden.
2: Rohrleitungen, Armaturen und Speicher dämmen
Durch die Dämmung von Rohrleitungen können über 20 Prozent des Energieverbrauchs eingespart werden. Oft werden zwar die Leitungen gedämmt, aber Bauteile wie Armaturen und Ventile vergessen. Doch auch dort geht jede Menge Energie verloren.
3: Hydraulischer Abgleich
In einem Zentralheizungssystem sollte darauf geachtet werden, dass
Absperrventile in den Rohren für jeden Heizkörper die gewünschte
Heizleistung sicherstellen. Sonst kann es passieren, dass in einem
mehrstöckigen Gebäude zwar das Erdgeschoss warm wird, höher gelegene
Etagen jedoch kalt bleiben. Der hydraulische Abgleich des
Wasser-Volumenstroms in den Rohren verbraucht im Gegensatz zur Erhöhung
des Pumpendrucks oder der Gesamttemperatur keinerlei zusätzliche
Energie.
4: Leistungsanpassung
Viele Heizkessel und Heizungsanlagen sind überdimensioniert und
liefern zu hohe Leistungen. Bei Öl- und Gaskesseln kann ein Fachmann die
Leistung reduzieren, indem er die Düse verkleinert. Der Einbau eines
Pufferspeichers verlängert die Laufzeiten pro Brennerstart, wodurch
weniger Startvorgänge nötig sind und weniger Energie verbraucht wird.
5: Einstellung der Vorlauftemperatur
Die Vorlauftemperatur (beispielsweise die Temperatur des Wassers im
Kessel, das in den Heizkreis gepumpt wird) sollte möglichst niedrig
gewählt werden. Wo früher häufig 90 Grad Celsius benötigt wurde, kommen
heutige Niedertemperatur-Heizungen meist schon mit 55 Grad aus. In
Verbindung mit Wärmepumpen und Solarheizung genügen den Flächenheizungen
oft sogar Vorlauftemperaturen von rund 30 Grad.
Bei neuen Heizungsanlagen ist es Pflicht, die Vorlauftemperatur in Abhängigkeit von der Außentemperatur einzustellen. Wenn ältere Anlagen keine Steuerung dafür besitzen, kann der Wert unter Umständen manuell eingegeben werden. Diese Maßnahme ist sinnvoll, wenn beispielsweise das Gebäude neu gedämmt wurde.

Das bestehende Heizungssystem soll saniert werden?
Dann muss entschieden werden, welcher Energieträger und welches
Heizungssystem zu den jeweiligen Anforderungen passen. Öl oder Gas? Holz
oder Strom? Die Energieträger unterscheiden sich erheblich in Bezug auf
ihren Wirkungsgrad sowie bei den technischen und räumlichen
Bedingungen:
Öl
Erdgas
Flüssiggas
Holz
Wärmepumpe
Elektroheizung

Kälte aus Wärme – und umgekehrt
Kälte wird in vielen Unternehmensbereichen benötigt: beispielsweise zur
Konservierung von Lebensmitteln, zum Klimatisieren von Rechenzentren und
Serverräumen, zum Kühlen von Büroräumen oder Motoren bei
Produktionsvorgängen. Für die Kältegewinnung kommen vor allem zwei
Verfahren infrage: durch Verdunsten (Wechsel des Aggregatzustands,
teilweise ohne Energiezufuhr, von flüssig zu gasförmig unterhalb
der Siedetemperatur) oder durch Verdampfen (der Wechsel des
Aggregatzustands, zwingend mit Energiezufuhr, von flüssig zu gasförmig oberhalb der Siedetemperatur).
Da
der Wirkungsgrad des Verdunstens nicht besonders hoch ist, setzt die
Industrie in der Regel auf die Technik des Verdampfens. Dabei kommen
Kompressionskälteanlagen zum Einsatz, die mit Hilfe von Druck die
Siedetemperatur so weit heruntersetzen, dass sie unterhalb der
Zieltemperatur liegt. Um diesen Druck zu erzeugen, benötigt man Strom.
Wo der Vorteil der Kälteerzeugung durch Verdunsten nutzbar ist, also
Wärme aus Produktionsprozessen zum Tragen kommt, sollte dieses Verfahren
bevorzugt werden.
1. Wärme aus Kälte sinnvoll nutzen
5 Prozent des in Deutschland verbrauchten Stroms entfallen auf die
Kühlung bzw. Klimatisierung. Aufgrund ihres höheren Wirkungsgrads kommen
dabei hauptsächlich Kompressionskälteanlagen zum Einsatz. Betrachtet
man diese Technik ganzheitlich, ist sie aber nicht sonderlich effizient –
vor allem nicht im Hinblick auf das Ziel, Ressourcen zu schonen. Um die
Umweltbilanz zu verbessern und Stromkosten einzusparen, gibt es heute
eine Reihe von Möglichkeiten, die beim Kühlen entstehende Abwärme der
Anlagen sinnvoll zu nutzen.
Schon die Abluft aus Räumen mit einer Temperatur von 15 bis 26 Grad
Celsius kann mithilfe von Luft/Wasser-Wärmepumpen zur
Warmwasserbereitung oder zur Unterstützung der Heizung verwendet werden.
In bestimmten Fällen, in denen die Abwärmetemperatur besonders hoch
wird (120 Grad Celsius), lässt sie sich mit Hilfe einer
Organic-Rankine-Cycle-Anlage (ORC) sogar zur Stromerzeugung nutzen. Die
ORC-Anlage funktioniert wie eine Dampfturbine, die statt Wasserdampf
organische Flüssigkeiten mit einer niedrigeren Verdampfungstemperatur
verwendet. Ob sich solche Maßnahmen lohnen, hängt immer davon ab, wie
viel Abwärme jeweils entsteht und wofür sie genutzt werden soll.
Selbst kleine Maßnahmen helfen, die Energie-Effizienz einer Anlage deutlich zu verbessern:
- Die Prozesstemperatur so exakt wie möglich einstellen
- Auch Verdampfungs- und Kondensationstemperatur müssen richtig eingestellt sein (je kleiner die Differenz, desto effizienter arbeitet die Maschine)
- Auf den optimalen Standort achten – lange Wege bedeuten Energieverlust
- Auch Rohrleitungen und Armaturen sollten gut gedämmt sein, damit keine Energie entweichen kann
2. Kälte aus (Ab-)Wärme erzeugen
Viele Unternehmen investieren zwar in energiesparende Geräte und
Prozesse, vergessen dabei aber völlig die Wärmeenergie, die sie selbst
„aus Versehen“ produzieren. Sie entsteht bei vielen Industrie- und
Handwerksbetrieben als Abwärme aus Produktionsprozessen und wird viel zu
oft ungenutzt durch den Schornstein an die Umgebung abgegeben. Hier
liegt ein enormes Potenzial für die effizientere Nutzung von Energie,
die sowieso entsteht.
Eine Möglichkeit, diese Wärmeenergie (vor
allem auch im Sommer) sinnvoll zu nutzen, ist die Verwendung von
sorptionsbasierten Kältemaschinen. Diese nutzen die Kälte, die durch
Verdunstung von Flüssigkeiten entsteht. Wenn Flüssigkeiten verdunsten,
wird der Umgebung Wärme entzogen und damit deren Temperatur gesenkt. Um
aus diesem physikalischen Vorgang genug Kälte für Temperaturen zwischen
null und fünf Grad Celsius produzieren zu können, benötigen absorptionsbasierte
Kältemaschinen Abwärmetemperaturen zwischen 80 und 160 Grad Celsius.
Stehen nur Abwärme-Temperaturen zwischen 60 und 95 Grad Celsius zur
Verfügung, kommen Adsorptionskältemaschinen zum Einsatz, die immerhin noch Kaltwasser mit fünf bis zwölf Grad Temperatur erzeugen.
Übrigens: Nach diesem Prinzip verschafft sich auch der menschliche Körper Kühlung – durch das Verdunsten von Schweiß auf der Haut.
Info: Das Bundesamt für Wirtschaft und
Ausfuhrkontrolle (Bafa) fördert energiesparende Investitionen für
Kälteanlagen. Darunter fallen:
- Beratungsmaßnahmen
- Sanierung von Bestandsanlagen
- Errichtung von Neuanlagen
- Errichtung von Sorptionskälteanlagen und sonstigen Klimaanlagen
- Maßnahmen zur Nutzung von Abwärme aus Produktionsprozessen und Kälteanlagen


Die Luft zum Atmen
In jedem geschlossenen Raum verschlechtert sich die Luftqualität mit der Zeit. Dafür sind verschiedene Faktoren verantwortlich: Erhöhung der CO2-Konzentration durch Atmung von Menschen und Tieren, Abgabe von Wasserdampf von Menschen, Tieren und Pflanzen, Ausdunstungen verschiedener Einrichtungsgegenstände, Lackdämpfe, Rauch, Staub, Abwärme etc. Deshalb kommen die meisten Unternehmen um eine Lüftungsanlage gar nicht herum. Doch nicht jede Anlage ist für jeden Zweck gleichermaßen geeignet. Ist sie überdimensioniert, verbraucht sie unnötig Energie. Ist sie unterdimensioniert, bleibt die Luftqualität schlecht. Hier erfahren Sie, welches Lüftungssystem für welche Bedingungen am besten geeignet ist.
Lüftungssysteme
Frei Lüftung
Die freie Lüftung kommt ganz ohne Technik aus, denn sie nutzt den thermischen Auftrieb warmer, schadstoffbelasteter Luft aus. Diese steigt nach oben und kann durch Luftaustrittsöffnungen im Dachbereich ausströmen. Frische Luft strömt dann durch tiefer liegende Öffnungen an den Außenwänden wieder herein. Diese Art der Belüftung eignet sich hauptsächlich für Betriebe mit hoher Wärmeentstehung.
Entlüftung
Das Prinzip der Entlüftung funktioniert ähnlich wie die freie Lüftung. Allerdings wird hier die Abluft durch einen Ventilator mechanisch nach draußen befördert. Frische Luft kommt dann aus Öffnungen von benachbarten Räumen oder direkt aus dem Freien. Durch das Absaugen entsteht ein Unterdruck, der verhindert, dass sich schlechte Luft in Form von Gasen, Gerüchen oder warmen Temperaturen ausbreiten kann. Diese Methode wird hauptsächlich in Küchen, Labors und Tierställen angewendet. Durch Wärmepumpen kann die Abluft zur Wassererwärmung verwendet werden.
Belüftung
Anders als bei der Entlüftung wird die frische Luft hier von draußen nach innen gesaugt. Die Abluft entweicht dann durch Türen, Fenster oder undichte Stellen. Ist die Außenluft zu kalt, wird sie vorher mit einem Lufterhitzer auf die gewünschte Raumtemperatur erwärmt. Diese Methode eignet sich für Räume, in denen keine schlechte Luft entsteht, die sofort abgeführt werden muss.
Be- und Entlüftung kombiniert
Eine Kombination aus Be- und Entlüftung ist in großen Räumen, wie Werkhallen, Gaststätten und Sälen sinnvoll. Auch hier ist in der Regel eine Wärmerückgewinnung möglich.
So lassen sich vorhandene Lüftungen optimieren
Installation von Wärmerückgewinnungssystemen
Die größte Energieeinsparung bringt wohl die Installation eines Wärmerückgewinnungssystems. Ein System mit einem Wirkungsgrad von 70 Prozent (Rotations-Wärmetauscher, Kreislaufverbund-Wärmetauscher oder Wärmerohr-Wärmetauscher) kann eine Ersparnis von rund 550 Kilowatt pro Stunde bringen. Der Einspareffekt hängt natürlich auch von der Außentemperatur ab.

Optimieren der Luftmengen
Wie oft die Raumluft pro Stunde ausgewechselt und wie viel Luft dabei befördert werden muss, hängt von der Belastung ab: Wie viele Personen nutzen den Raum? Gibt es zusätzliche Geruchsbelästigungen durch Lacke, Gase oder Ähnliches? Je weniger Luft transportiert werden muss, desto niedriger ist der Energieverbrauch.
Wie lassen sich Druckverluste im Lüftungssystem vermeiden?
- Absenkung der Luftgeschwindigkeit
- Weniger Reibungsverlust durch runde anstatt eckiger Kanäle
- Verkürzen der Kanäle
- Vermeidung unnötiger Prozesse wie Tropfenabscheider, Kühler oder Heizer

Energieeffizente IT ist langlebig und mobil
Ohne moderne Informations- und Kommunikationstechnik kommt längst
kein Unternehmen mehr aus. IT bzw. IKT ist inzwischen zu einem
entscheidenden Wettbewerbsfaktor geworden und gewinnt sogar noch weiter
an Bedeutung. Natürlich verbraucht die IKT auch eine Menge Strom –
Energie-Effizienz ist also ein zentrales Thema.
Wir sprechen hier
nicht nur von den aktuell rund 26,5 Millionen Arbeitsplatz-Computern,
die zusammen etwa vier Terawattstunden Strom im Jahr verbrauchen. Auch
Smartphones, Tablets und Laptops gehören in vielen Unternehmen immer
häufiger zur Grundausstattung. Dies führt dazu, dass auch die Server und
Rechenzentren immer leistungsfähiger werden müssen – auf sie entfallen
etwa 15 Prozent des weltweiten IKT-Stromverbrauchs.
Da mehr Technologie immer auch mehr Stromverbrauch bedeutet, lohnt sich der Blick auf den Optimierungsbedarf für kleine und große Unternehmen gleichermaßen. Wer den Verbrauch reduzieren kann, schont nicht nur die Umwelt, sondern auch das Budget. Die Rede ist immerhin von einem Einsparpotenzial von bis zu 75 Prozent bei IKT in Unternehmen.
Hier können Sie Energie sparen:
1. Server und Rechenzentrum
2. Computer am Arbeitsplatz
3. Moderne Kommunikationstechnik
1. Weniger ist manchmal mehr
Die Anforderungen an Datenspeichersysteme und Rechenleistung steigen kontinuierlich. Der Grund: zunehmende Digitalisierung in immer mehr Lebensbereichen, Cloud-Computing, umfassende Nutzung zentraler IT-Ressourcen sowie der sozialen Netzwerke. So wurden im Jahr 2012 schon 2,8 Zettabyte (das sind unglaubliche 2,8 Trilliarden Byte!) an Daten verarbeitet. Bis zum Jahr 2020 soll das „digitale Universum“ sogar auf insgesamt 40 Zettabyte anwachsen. Kein Wunder also, dass auch der Stromverbrauch der Rechenzentren und Server stetig ansteigt. Rund vier mittelgroße Kohlekraftwerke sind notwendig, um die Rechenzentren in Deutschland mit Energie zu versorgen. Da durchschnittlich 50 Prozent der Kosten, die ein Rechenzentrum verursacht, Energiekosten sind, ist auch das Einsparpotenzial beträchtlich.
Wer sich einen Überblick darüber verschaffen will, wo welche Energiemengen eingespart werden können, muss erst einmal wissen, was in welchem Zusammenhang verbraucht wird. In den genormten 19-Zoll-Serverschränken erfassen so genannte Power Distribution Units (PDUs) den Energieverbrauch der einzelnen Geräte, um Potenziale zur Optimierung der Serverauslastung herauszufinden. Nicht selten stellt sich dabei heraus, dass das Unternehmen nur einen Teil der verfügbaren Rechenleistung braucht und sogar „abrüsten“ kann. Tatsächlich sind die Rechenzentren in Deutschland derzeit nur zwischen 20 und 50 Prozent ausgelastet. Mit Hilfe von PDUs sichern sich die Betreiber einen besseren Überblick und erfahren konkret, wo große Verbraucher sind und ob Sparmaßnahmen Erfolg haben.
Eine verblüffend einfache und dabei noch kostenlose Einsparmaßnahme ist die Anhebung der Raumtemperatur auf 26 Grad Celsius (schadet der Technik nicht). Durch den geringeren Aufwand für die Kühlung sinkt der Energieverbrauch um bis zu einem Fünftel. Die entstehende Abwärme lässt sich nebenbei zur Unterstützung der Gebäudeheizung verwenden. (Link zu „Abwärme und Kälte“ und zu „Gebäudetechnik – richtig einheizen)
Wer maximal viel Energie und sonstige Ressourcen sparen möchte,
steigt auf virtuelle Server um, die im Einzelnen weder erneuert noch
gewartet werden müssen. Man nutzt dabei den Umstand, dass eine
leistungsfähige Plattform wirtschaftlicher ist als viele kleinere
Plattformen. Noch effizienter ist die Möglichkeit, Daten und
Rechenleistung mit Hilfe des Internets (oder des Intranets) per „Cloud
Computing“ zu verwalten.
Muss Hardware ausgetauscht werden, lohnt es sich, darauf zu achten, dass sie energieeffizienter ist als die Vorgängersysteme.
Laut einer Prognose des Borderstep Instituts für Innovation und
Nachhaltigkeit in Berlin wird bis zum Jahr 2020 die Zahl der Computer an
Arbeitsplätzen von derzeit 26,5 Millionen auf rund 37 Millionen
ansteigen. Jeder dieser Rechner verbraucht jährlich etwa so viel Strom
wie ein effizienter Kühlschrank. Die Umstellung von Desktop-PCs auf
Laptops reduziert den Verbrauch pro Gerät um rund 75 Prozent. Da der
größte Energie- und Ressourcenverbrauch aber schon bei der Produktion
anfällt, ist es vernünftig, die Umstellung dann vorzunehmen, wenn
sowieso ein Wechsel der Geräte fällig wäre. Denn – neben dem
Energieverbrauch – ist auch die Langlebigkeit ein wichtiger Faktor.
Wer auch in Zukunft einen Desktop-Computer bevorzugt, kann wenigstens
das Einsparpotenzial beim Monitor nutzen. An den alten Röhrenmonitoren
festzuhalten, gibt es jedenfalls längst keinen Grund mehr, denn moderne
Flachbildschirme verbrauchen nur rund die Hälfte des Stroms und schonen
dabei noch die Augen.
Auch effizientes Nutzerverhalten trägt zum Sparen bei. So sind grafisch aufwändige Bildschirmschoner nicht nur überflüssig – sie verbrauchen auch unnötig Energie. Abends den Bildschirm nicht nur auszuschalten, sondern auch den Netzstecker zu ziehen, bringt eine weitere Einsparung.

3. Gute Nachricht für „digital natives“:
Mobile
Technik spart Strom Zwar verursacht die flächendeckende Nutzung
moderner Kommunikationstechnologien wie Smartphone, Tablet und Co.
Stromkosten, die zu „nicht-mobilen“ Zeiten einfach nicht anfallen
konnten, dennoch fallen die Kosten für die Mobilen nicht allzu sehr ins
Gewicht. Denn selbst wenn Smartphones und Tablets täglich aufgeladen
werden, kostet der Strom dafür gerade mal zwei bzw. vier Euro im Jahr.
Obendrein ersetzt die Nutzung mobiler Technik häufig den Einsatz von
Geräten, deren Verbrauch wesentlich höher wäre. Oft können Tablets sogar
große Desktop-Computer ersetzen.
In vielen Fällen ist es auch
nicht mehr zwingend nötig, sich zu jeder Besprechung mit Kunden und
Kollegen persönlich zu treffen – eine Telefon- oder Videokonferenz
bietet nahezu gleiche Bedingungen. Das spart Zeit und verursacht weniger
CO2 als die Nutzung des Firmenwagens. Online-Seminare und Webinare
erfreuen sich immer größerer Beliebtheit, weil sie weder für den
Kursleiter noch für die Teilnehmer eine physische Anwesenheit erfordern.
Wer auf diese Weise Distanzen überwindet, ohne die Umwelt durch Abgase
zu verschmutzen, trägt viel zur Einsparung bei. Ein praktischer
Nebeneffekt: Die virtuellen Helfer können Arbeitnehmer dabei
unterstützen, ihre Familie und den Beruf besser unter einen Hut zu
bekommen und sorgen so nebenbei für zufriedenere Mitarbeiter.

Es werde sparsam Licht!
Zwischen 5 und 20 Prozent der
Energiekosten von Betrieben entfallen auf die Beleuchtung. Bei reinen
Bürogebäuden können es sogar bis zu 50 Prozent sein. Damit ist die
Beleuchtung ein erheblicher Kostenfaktor, der beim Sparen allerdings oft
ignoriert wird. Werden herkömmliche Glühlampen durch energiesparende
Beleuchtung, beispielsweise moderne LEDs, ersetzt, können auf Anhieb bis
zu 80 Prozent der Energiekosten eingespart werden. Damit rechnet sich
der höhere Anschaffungspreis schnell.
Aber auch vermeintlich
sparsames Licht kann häufig noch optimiert werden – ohne dass gleich das
gesamte Beleuchtungssystem ausgewechselt werden muss. Kleine Maßnahmen
helfen bereits effektiv, weniger Strom zu „verbrennen“.
So lässt sich mit Sicherheit bares Geld sparen:
1. Leuchtmittel überprüfen
2. Lichtausbeute optimieren
3. Licht nur, wenn nötig
4. Beleuchtungsniveau anpassen
1. Energiesparende Leuchtmittel
Natürlich ist die Wahl des richtigen Leuchtmittels dafür
ausschlaggebend, in welchem Umfang bei der Beleuchtung Energie
eingespart werden kann. Aus gutem Grund wurde die herkömmliche Glühbirne
bereits aus dem Kaufhaussortiment verbannt und darf seit September 2012
nicht mehr offiziell als Haushaltslampe verkauft werden. Sie verbraucht
sehr viel Energie und kann nur fünf Prozent davon in Licht umwandeln –
der Rest geht als Wärmeenergie verloren. Es ist also auf jeden Fall
ratsam, sie gegen neue, energiesparende Leuchtmittel auszutauschen.
Doch
welches ist für welchen Zweck die beste Wahl? Wir wollen Ihnen diese
Entscheidung erleichtern und stellen Ihnen die besten Alternativen vor.

Halogenlampe
Kompaktleuchtstofflampe
Halogenmetalldampflampe
LED
Natriumdampflampe
2. Lichtausbeute optimieren
Haben Sie sich schon einmal vergewissert, ob die Lichtleistung der
vorhandenen Leuchten vollständig ausgenutzt wird? Dabei können scheinbar
simple Faktoren wie die Positionierung der Lampe bereits eine große
Rolle spielen. Fällt das Licht tatsächlich in die benötigte Richtung?
Kann bei hohen Räumen die Aufhängehöhe reduziert werden?
Oft vernachlässigt wird die regelmäßige Reinigung der Leuchten, die
für die Erhaltung des Helligkeitsniveaus wichtig ist. In Büros sind
außerdem Leuchten mit lichtdurchlässigen Schirmen zu empfehlen. Diese
spenden nicht nur direktes Platzlicht, sondern erhellen auch die nähere
Umgebung mit leichtem Streulicht. Dadurch kann häufig die Zuschaltung
einer weiteren Lichtquelle vermieden werden.
Und sollten Renovierungsarbeiten anstehen: Weiße Wände und Decken
sind hilfreich, um das vorhandene Licht besser zu lenken und zu nutzen,
da dunkle Farben das Licht größtenteils absorbieren.
Je nach Raumnutzung und Ist-Zustand können durch diese Maßnahmen zwischen 20 und 50 Prozent Energie gespart werden.
3. Licht nur, wenn nötig
Der letzte schaltet das Licht aus! – Die Regel kennt jeder, dennoch
gibt es immer wieder Lampen, die am Feierabend eben doch vergessen
werden. Die Folge ist ein enormer und völlig unnötiger Stromverbrauch.
Um das zu verhindern, hilft ein Zentralschalter, mit dem über Nacht die
gesamte Beleuchtung abgeschaltet wird.
In großen Räumen sollten die Lichtquellen so angebracht sein, dass
einzelne Bereiche getrennt beleuchtet werden und getrennt voneinander
schaltbar sind. So kann auf eine „Festtagsbeleuchtung“ verzichtet
werden, indem an nicht genutzten Bereichen oder an der Fensterseite das
Licht ausgeschalten wird.
In wenig frequentierten Räumen wie Fluren, Treppenhäusern, Nebenräumen und auf der Toilette wird das Abschalten des Lichtes besonders oft vergessen. Hier hilft die Installation von Bewegungsmeldern, die an die Lichtschalter gekoppelt sind. Sie bringen eine erstaunliche Ersparnis von 20 bis 80 Prozent! Ebenso sinnvoll beim „Lichtmanagement“ ist eine Abschaltautomatik, durch die nach einer bestimmten Zeit das Licht automatisch ausgeschaltet wird. Auch diese kleine Investition bringt Einsparungen von 20 bis 80 Prozent.
4. Beleuchtungsniveau anpassen
Grundsätzlich sollte für ein niedriges Beleuchtungsniveau bei der
Allgemeinbeleuchtung und für eine hohe Beleuchtungsstärke am
Arbeitsplatz gesorgt werden. Das heißt, die Beleuchtung ist an die
jeweilige Raumnutzung anzupassen. In Fluren reicht beispielsweise meist
ein Lichtniveau, das lediglich der Orientierung dient.
Tageslichtsensoren helfen, Sonnenlicht optimal zu nutzen. Sie messen die Helligkeit im Raum und entscheiden dann, ob sich die künstliche Beleuchtung an- oder ausgeschaltet. Einmal installiert, reguliert sich das Licht selbst, es herrscht stets ein konstantes Beleuchtungsniveau. Das spart nicht nur – je nach Raum- und Fenstergröße – bis zu 35 Prozent Strom, sondern entlastet darüber hinaus die Augen bei Büro- und Bildschirmarbeit.
Fazit
Effiziente Beleuchtung im Betrieb heißt Kostensenkung, das Sparpotenzial ist immens. Mit geringen Veränderungen und Maßnahmen kann bereits schnell viel gewonnen werden. Mit größeren entsprechend mehr. Die perfekte Beleuchtung spart Kosten und Energie und sorgt zudem für mehr Produktivität der Mitarbeiter.

Vier Schritte zum Energiemanagementsystem nach DIN EN ISO 50001
Um die Energieflüsse in
Unternehmen in Hinblick auf Energiequellen, Energieeinsatz und
-verbraucher vollständig zu erfassen und die Effizienz aller Anlagen und
Prozesse standardisiert zu bewerten, werden Energiemanagementsysteme
eingesetzt. Die ermittelten Werte bilden die Grundlage für alle
folgenden Maßnahmen zur Verbesserung die Energie-Effizienz.
Ein international anerkanntes Energiemanagement-Verfahren ist die
Zertifizierung nach DIN EN ISO 50001 (International Organisation for
Standardization). Dieses System ist nicht branchengebunden und eignet
sich für große wie kleinere Unternehmen gleichermaßen. Außerdem kann es
in bereits vorhandene Managementsysteme integriert werden.
Mit
der Einführung eines solchen Systems erhalten Unternehmen einen
hervorragenden Überblick über ihren Energieverbrauch und gleichzeitig
alle notwendigen Fakten, um ihn gezielt zu reduzieren. Ersparnisse bis
zu zehn Prozent im ersten Jahr nach der Einführung sind durchaus
realistisch. Neben der Reduktion des Stromverbrauchs, können
Unternehmen, die mehr als eine Gigawattstunde pro Jahr verbrauchen und
bereits ein anerkanntes Energiemanagementsystem eingeführt haben,
teilweise oder sogar ganz von der EEG-Umlage befreit sowie bei den
Energiesteuern entlastet werden.
Ein Energiemanagementsystem spart nicht nur bares Geld – und erhöht damit die Wettbewerbsfähigkeit des Unternehmens. Es leistet außerdem einen wertvollen Betrag zur Reduzierung des CO2-Ausstoßes. Damit die Anstrengungen und Erfolge des Unternehmens beim Energiesparen kein Geheimnis bleiben, erhält es als „Belohnung“ ein offizielles Prüfzertifikat, das in der öffentlichen Wahrnehmung garantiert Anerkennung findet.
Vier Schritte zum Energiemanagementsystem nach DIN EN ISO 50001
1. Planung
2. Umsetzung
3. Überprüfung
4. Verbesserung
Weitere Informationen:
Aktuelle Hinweise zur Förderung von Energiemanagementsystemen (bafa.de)

Steuerentlastung fürs Energiesparen
Mit der ökologischen Steuerreform hat die Bundesregierung im Jahr 1999
den Faktor Energie höher besteuert. Im Gegenzug fließt ein Teil der
entstehenden Einnahmen in die Rentenversicherung. So müssen Unternehmen
zwar höhere Stromsteuern bezahlen, sparen aber bei den
Versicherungsbeiträgen für ihre Beschäftigten. Damit produzierende
Unternehmen, die besonders viel Strom verbrauchen und nur wenige
sozialversicherungspflichtige Beschäftige haben, durch diese Regelung
nicht benachteiligt werden, erstattet ihnen der Staat 90 Prozent der
Differenz zwischen gezahlter Steuer und gespartem
Rentenversicherungsbeitrag.
Mit diesem so genannten
Spitzenausgleich fördert der Gesetzgeber die internationale
Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Industrie. Voraussetzung für die
Entlastung: Unternehmen müssen mit mehr als 1.000 Euro (Sockelbetrag)
Steuern pro Jahr belastet sein und dürfen nicht bereits einen ermäßigten
Steuersatz in Anspruch nehmen.
Rechenbeispiel:
Muss ein Unternehmen, auf das Jahr bezogen, 12.505 Euro Stromsteuern bezahlen, wird davon der Sockelbetrag in Höhe von 1.000 Euro abgezogen (= 11.505 Euro). Für 20 Arbeitnehmer bezahlt das Unternehmen 500.000 Euro in die Rentenversicherung ein. Die Differenz zum Arbeitgeberanteil beträgt 3.500 Euro (0,7 Prozent von 500.000 Euro). Die 3.500 Euro werden von den 11.505 Euro abgezogen. Von diesem Ergebnis (8.005 Euro) bekommt das Unternehmen 90 Prozent, also 7.204,50 Euro ausbezahlt.
Um diese Erstattung zu erhalten, müssen die Unternehmen einige Bedingungen erfüllen:
- Einführung eines Energiemanagementsystems, z.B. nach ISO 50001 oder
- Einführung eines Umweltmanagementsystems nach EMAS (Eco-Management and Audit Scheme)
- Einreichen
des Formulars 1450 zur Entlastung der Stromsteuer beim Hauptzollamt bis
spätestens 31. Dezember des Folgejahres. Der Spitzenausgleich für das
Kalenderjahr 2015 muss somit bis Ende 2016 beantragt werden.
Was müssen KMU (kleine und mittlere Unternehmen) tun, um die Erstattung zu erhalten?
- KMU können Energieaudits nach DIN EN 16427-1 oder ein alternatives System gemäß Anlage 2 SpaEfV in Anspruch nehmen.
- Dafür müssen sie bis zum Ende des Jahres einen Energieauditbericht (nach Anlage 1) oder einen Nachweis gemäß Anlage 2 der SpaEfV (Spitzenausgleich-Effizienzsystemverordnung) einreichen.
- Sie
müssen eine Erklärung der Geschäftsführung einreichen, mit der diese
nachweist, dass sie ein Energiemanagementsystem im Unternehmen
eingeführt und einen Energieberater benannt hat.
Mit Hilfe von Energiemanagementsystemen will der Gesetzgeber sicherstellen, dass die Unternehmen ihren Energieverbrauch genau erfassen, Einsparpotenziale ermitteln und diese dann auch sinnvoll umsetzen. Ziel ist es, die Unternehmen dazu zu bewegen, ihren Energieverbrauch um 1,3 Prozent pro Jahr zu reduzieren (bzw. 1,35 Prozent ab 2018) – nur dann wird eine Rückzahlung gewährt. Falls das produzierende Gewerbe in Deutschland die Steigerung der Energie-Effizienz um 1,3 Prozent pro Jahr ab 2015 nicht erreichen sollte, kann der Spitzenausgleich sinken – oder sogar ganz entfallen.
Wie hoch kann Ihre Steuererstattung sein?
Hier können Sie schnell und einfach berechnen lassen, wie hoch Ihre Erstattung von Energiesteuern pro Jahr sein kann:

Dämmen – natürlich mit Verstand
Alle Wohnimmobilien, die nach dem 1. Februar 2002 erworben wurden,
müssen die Anforderungen der Energieeinsparverordnung (EnEV) erfüllen.
Dazu gehört beispielsweise auch die Wärmedämmung der obersten
Geschossdecke oder des Daches bis Ende 2015, wenn kein
Mindestwärmeschutz vorhanden ist. Viele Hausbesitzer und -verwalter
müssen sich also Gedanken über die Wärmedämmung ihrer Gebäudefassaden
machen. Aber: Die Dämmpflicht des Daches entfällt für Eigenheime, die ab
2002 vom Eigentümer selbst bewohnt werden. Mieter hingegen können von
ihrem Vermieter das Dämmen einfordern. Allerdings müssen nachträgliche
Dämmmaßnahmen nur erfolgen, wenn die zu erwartenden Einsparungen die
Investitionen rechtfertigen. Denn Dämmen ist nicht für jedes Gebäude
sinnvoll und wirtschaftlich! Bei der Entscheidung ob und wie Sie dämmen,
sollten Sie sich vorher genau über die Vor- und Nachteile informieren –
und abwägen.
1. Was kann gedämmt werden?
Dach
Fassade
Keller
2. Die Wahl des richtigen Dämmmaterials
Der ökologische Nutzen der Wärmedämmung hängt in hohem Maße vom
verwendeten Material ab. Leider wird allzu oft preisgünstiges
Polystyrol, besser bekannt unter dem Markennamen Styropor, verwendet.
Dieses wird zum einen aus fossilem Mineralöl hergestellt, zum anderen
wird es mit dem hochgiftigen Brandschutzmittel HBCD beschichtet, das
inzwischen von der Stockholm-Konvention der Vereinten Nationen wegen
seiner schädlichen Wirkung auf Mensch und Umwelt auf die Liste der
verbotenen Chemikalien gesetzt wurde und ab August 2015 nicht mehr
verwendet werden darf.
Ein weiteres Problem stellt die spätere
Entsorgung des voluminösen Dämmmaterials dar, denn wegen der giftigen
Beschichtung und der meist ebenfalls problematischen Klebstoffe kann
Styropor nicht ohne Weiteres recycelt werden. Deshalb wird es in
kontrollierten Verfahren als Sondermüll verbrannt. Was der Bauherr beim
Material eingespart hat, zahlt er – oder ein späterer Hausbesitzer –
dann bei der Entsorgung drauf ...

Natürliche Dämmmaterialien sind besser
Keine Probleme mit der Entsorgung gibt es bei den meisten Natur-Dämmmaterialien wie beispielsweise Seegras. Die angeschwemmten Seegraskugeln an den Mittelmeerstränden sind eigentlich ein Abfallprodukt, doch weil sie antiallergen, schimmelresistent und schwer entflammbar sind und zudem eine gute Wärmespeicherkapazität besitzen, werden sie seit Kurzem erfolgreich zur Dämmung verwendet. Ihre Entsorgung ist denkbar einfach: Das Seegras kann im Garten problemlos untergeharkt werden und dient dann noch als Dünger.
Sonstige ökologische Dämmmittel:
- Cellulosedämmplatte
- Celluloseflocken-Einblasdämmstoff
- Hanfdämmplatte
- Baumwoll-Dämmmatte
- Baumwollflocken-Einblasdämmstoff
- Glimmerschiefer-Schüttdämmstoff
- Schaumglas
- Flachsfaser-Dämmplatte

EEG-Umlage: Das ist jetzt wichtig
Die Betreiber von Wind-, Solar-,
Biomasse- oder Wasserkraftanlagen erhalten Förderung aus der
Erneuerbare-Energien-Gesetz-Umlage (kurz: EEG). Die Verbraucher bezahlen
sie direkt über den Strompreis, der zurzeit bei rund 29 Cent liegt.
Erstmals seit ihrer Einführung im Jahr 2000 wird die EEG-Umlage im Jahr
2015 von bisher 6,24 Cent je Kilowattstunden auf 6,17 Cent je
Kilowattstunde sinken. Grund: Das Umlage-Konto weist ein Plus von 1,38
Milliarden Euro aus. Zuständig für die Berechnung sind die vier
Übertragungsnetzbetreiber in Deutschland.
Um ihre internationale Wettbewerbsfähigkeit am Standort Deutschland zu gewährleisten, sollen Unternehmen mit energieintensiver Produktion aber weiterhin von zu hohen Energiekosten entlastet werden. So sieht das im August 2014 aktualisierte Erneuerbare-Energien-Gesetz vor, dass diese Unternehmen auch künftig nur eine reduzierte EEG-Umlage entrichten müssen. Das sollten Sie beachten, damit Ihr Unternehmen entlastet wird:
1. Bedingung: Stromkostenintensives Unternehmen
Unternehmen, deren Umlage auf 15 Prozent begrenzt werden soll, müssen einer der in den Listen 1 oder 2 der aufgeführten Branchen angehören, und somit als stromkostenintensives Unternehmen definiert sein. Darüber hinaus müssen sie mindestens eine Gigawattstunde Strom im Jahr verbrauchen.
2. Bedingung:
Stromkostenintensität mindestens 16%
- von mindestens 16 Prozent.
- Unternehmen nach Liste 2 benötigen eine Stromkostenintensität von mindestens 20 Prozent.
Definition Stromkostenintensität
(nach: Statistisches Bundesamt, Fachserie 4, Reihe 4.3, Wiesbaden 2007, 3)
Die Stromkostenintensität stellt das Verhältnis der Stromkosten zur Bruttowertschöpfung zu Faktorkosten dar. Die Bruttowertschöpfung umfasst – nach Abzug sämtlicher Vorleistungen – die insgesamt produzierten Güter und Dienstleistungen zu den am Markt erzielten Preisen und ist somit der Wert, der den Vorleistungen durch Bearbeitung hinzugefügt worden ist. Bruttowertschöpfung zu Faktorkosten ist die Bruttowertschöpfung minus sonstige indirekte Steuern abzüglich Subventionen.
Stromkostenintensität = das Verhältnis der maßgeblichen Stromkosten zur maßgeblichen Bruttowertschöpfung.
Der Anteil der Stromkosten an der Bruttowertschöpfung muss bei Unternehmen der Liste 1 mindestens 16% betragen (17% ab 2016).
maßgebliche Bruttowertschöpfung = arithmetisches Mittel der Bruttowertschöpfung in den letzten drei abgeschlossenen Geschäftsjahren des Unternehmens.
maßgebliche Bruttowertschöpfung = (Bruttowertschöpfung 1. Jahr + 2. Jahr + 3. Jahr):3
maßgebliche Stromkosten: arithmetisches Mittel des Stromverbrauchs des Unternehmens in den letzten drei abgeschlossenen Geschäftsjahren.
maßgebliche Stromkosten = (Stromverbrauch 1. Jahr + 2. Jahr + 3. Jahr):3
3. Bedingung: Zertifiziertes Energiemanagementsystem
Die Unternehmen müssen ein zertifiziertes Energiemanagementsystem (EN ISO 50001 bzw. ein alternatives System) zur Verbesserung der Energie-Effizienz eingeführt haben. Für alle Unternehmen, die weniger als zehn Gigawattstunden verbrauchen, gilt im Jahr 2015 noch eine Übergangsregelung: Sie müssen kein zertifiziertes Energiemanagementsystem betreiben, wenn sie nachweisen können, dass die Einführung eines solchen Systems (noch) nicht möglich war.
4. Bedingung: Höchstgrenze der EEG-Umlage
Für die EEG-Umlage gilt außerdem eine Höchstgrenze: Sie darf maximal vier Prozent der Bruttowertschöpfung eines Unternehmens betragen. Bei Unternehmen mit einer Stromkostenintensität von mindestens 20 Prozent wird die Umlage sogar auf 0,5 Prozent begrenzt.