Wochenbericht KW 3
ALLGEMEINE MARKTINFORMATIONEN
Stromausfall im EU-Stromnetz, kurz vor Blackout
Am 8. Januar gegen 14 Uhr begann, war Beobachtern zufolge der schwersten Störung im europäischen Stromnetz seit 2006. Der Vorfall trennte die Region Südosteuropa bis 15:08 Uhr vom restlichen europäischen Netz. In Westeuropa drosselten die französischen und italienischen ÜNB den Stromverbrauch um1.300 MW beziehungsweise 1.000 MW. Grund dafür war einen Ausfall einer internen Stromleitung oder eines Umspannwerks im kroatischen Netz.
Frost aus dem Osten
Das Wetterphänomen La Niña erscheint in 2020 bringt Kaltluftausbrüche in 2021 und sorgt für mehr Schnee für ganz Europa. Frostiges Wetter aus Sibirien haben die europäischen Strom- und Gaspreise deutlich nach oben getrieben. Laut Analysten in einem extremen Szenario könnten die Temperaturen in der zweiten Februarwoche bis auf -14 C in Deutschland fallen. Weiterhin bleibt das Risiko für harten Frost aus dem Osten gering.
Kraftwerke auf Wasserstoffbasis
Laut einer Studie sind bei Kraftwerken zur Stromerzeugng mit Brennstoffzellen seit dem Jahr 2014 nur Kapazitäten von rund 250 Megawatt pro Jahr installiert worden, wovon der Großteil auf Basis von Erdgas funktioniert. Strom, der aus mit Wasserstoff betriebenen Brennstoffzellen produziert wird, kostet demnach 282 Euro pro Megawattstunde. Zum Vergleich: Bei Stromerzeugung mit Steinkohle liegen die Kosten in Deutschland zwischen 60 und 100 Euro pro Stunde. Um diese Ziele zu erreichen müssen allerdings die Investitionen auf jährlich 6,3 Milliarden Dollar steigen.
Britisch-Französisches IFA2-Kabel
Die kommerzielle Inbetriebnahme des IFA2-Interkonnektors (1 GW) zwischen Frankreich und Großbritannien soll nach mehreren Verzögerungen Ende Januar starten. Der 204 km lange IFA2-Interkonnektor wird nach seiner Inbetriebnahme die grenzüberschreitende Stromübertragungskapazität zwischen Frankreich und Großbritannien von derzeit 2 GW auf 3 GW erhöhen.
Nord Stream 2
Das Nord-Stream-2-Konsortium meldet Fortschritte bei den Arbeiten an der Ostseepipeline. Auch Mecklenburg-Vorpommerns Ministerpräsidentin steht weiter zu dem Projekt. Das Spezialschiff nimmt die Arbeit in dänischen Gewässern wieder auf.
Euro & Öl & Kohle
Devisen - Eurokurs
Der EUR/USD Kurs dürfte in dieser Woche weiterhin vom US-Dollar Stand abhängen. Neue Meldungen am Montagnachmittag, nach denen das Weiße Haus weitere Sanktionen gegen China erwägt, könnte kurzfristig den US-Dollar stützen. Die Debatten rund um Brexit und den Wiederaufbaufonds scheinen derzeit ebenso geringfügig Einfluss zu haben.
Öl - Brent Spot
Die gemeldeten Anstiege der Rohölreserven übten Druck aus auf den Ölpreis, sowie die Verbreitung von neuen Coronavirus-Mutationen. Die Ölpreise wurden gestützt von Hoffnungen auf weitere finanzielle Stimuli durch die Biden-Regierung. Sorgen bereiten weiterhin die neuen Ausbrüche des Coronavirus in China und die hohen Infektionszahlen in den USA.
Kohle - API 2 Frontjahr
Das Wetterphänomen La Nina könnte in China und Japan den Kohlebedarf erhöhen. Die Weitere australische Sanktionen für den Export nach Asien, die in Kraft sind, können die Preise unterstüzen. Überflutungen hatten in Indonesien zeitweise zum Stillstand des Förderbetriebs und Kohleexport geführt. Auch die Gewinne am Gas- und Ölmarkt konnten der Kohle kaum positive Impulse liefern.
Gas
Gas - NCG Frontjahr und NCG-GPL Spread
Das Frontjahr Cal-22 eröffnete bei 16,30 EUR/MWh und handelte im Verlauf der Woche 0,50 € höher. Der Japan-Korea-Marker handelte im Vergleich zur Woche schwächer, befindet sich jedoch immer noch 21 % über dem europäischen Preis und bietet somit Unterstützung.
Gas - NCG Frontmonat und NCG-GPL Spread
Der Frontmonat handelte zuletzt bei bei 19,63 EUR/MWh, ein Rückgang von 0,37 EUR im Vergleich zum letzten Preis der Vorwoche. Unterstützung für die hohen Preise könnte jedoch von den niedrigen Gasspeicherständen, niedrigeren Temperaturen und weniger LNG-Lieferungen kommen.
Gas - Spotmarkt und Temperatur
Diese Woche war der Day-Ahead bis auf 26,30 EUR/MWh gestiegen, der höchste Wert seit November 2018. Die Temperaturen sollten ab Dienstag über das saisonale Niveau klettern und in den zehn Tagen bis zum 29. Januar durchschnittlich 1 Grad über der Norm liegen.
Strom
Strom - Base Frontjahr und Peak Frontjahr
Das Front Jahr Cal-22 verzeichnete einen Gewinn von 0,90 € und notierte zum Handelsschluss am Freitag bei 50,78 EUR/MWh Base und Peak bei 61,05 EUR/MWh. Signifikante Impulse kamen gestern nicht vom Energiekomplex, Treiber für die höheren Notierungen des Cal-22 waren die deutlich festeren Preise am CO2-Markt.
Strom - Base Frontmonat und Peak Frontmonat
Die neuen Maßnahmen und Überlegungen zu einem EU-weiten Impfpass und die Kennzeichnung von Gebieten mit Corona-Mutationen, übten Druck auf die Preise aus. Die Handelswoche schloss am Freitag im Frontmonat bei 52,56 EUR/MWh, 1,43 EUR/MWh weniger als in der Vorwoche. Der Ausblick ist neutral mit bullisher Note.
Strom - Spot
Der Spot konnte diese Woche um 13,55 EUR/MWh zulegen und beendete den Handelstag am Freitag bei 43,55 EUR/MWh. Der Preisrückgang ist zurückzuführen auf die niedriger prognostizierten Erneuerbaren in Höhe von 43.169 MW. In den kommenden Tagen wird mit niedrigeren Windeinspeise-mengen und unterdurchschnittlichen Temperaturen gerechnet. Der Ausblick bleibt bullish.
Speicher Gas & Erzeugung EE
Gas - Consumption, Production, Storage, Balance
Strom - Erzeugung Wind
Strom - Erzeugung Solar - auf Wochenbasis
CO2 & Spreads
CO2 - European Emission Allowances Frontjahr
Spreads - Clean Dark & Clean Spark - Frontjahr
Spreads - Clean Dark & Clean Spark - Frontmonat
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