Wochenbericht KW 26

Gasprom
Der russische Gazprom-Konzern hat im ersten Halbjahr 26% mehr Gas als im Vorjahreszeitraum nach Europa exportiert und bis jetzt insgesamt 99,9 Mrd. Kubikmeter Gas nach Europa und in die Türkei geliefert. Die deutschrussische Gas-Pipeline Nord Stream 2 kann zusätzlich 55 Mrd. Kubikmeter Gas jährlich unter Umgehung der Ukraine nach Deutschland liefern. Die Fertigstellung der Pipeline könnte sich aus politischen Gründen und USA Sanktionen verzögern.

Gasverstromung in Deutschland auf neuem Rekord
Deutsche Gaskraftwerke haben in der ersten Jahreshälfte 30,58 TWh Strom produziert, den höchsten Wert für ein erstes Halbjahr seit 2012. Die hohe Nachfrage zur Einspeicherung und Verstromung bei gleichzeitig geringem LNG Angebot treiben die Preise weiterhin nach oben. Auch den dritten Monat in Folge hat Gasprom keine Gaskapazitäten nach Europa gebucht, was die Preise am europäischen Gasmarkt
unterstützt hat.

Redispatch auf die Datenaustausch-Plattform Raida
Das Redispatch 2.0 bezieht ab 1. Oktober alle Erzeugungsanlagen mit mehr als 100 kW ein, womit künftig auch Verteilnetzbetreiber eine aktive Rolle beim Engpassmanagement spielen werden. Netzbetreiber, Einsatzverantwortliche, Anlagenbetreiber und Direktvermarkter können sich auf der Webseite bereits registrieren, um die Einführung der neuen Prozesse zu unterstützen.

Rückgang der Kohlelieferungen in ganz Europa
Die Lagerbestände an den vier wichtigen Kohleterminals der Region Amsterdam, Rotterdam und Antwerpen (ARA) betrugen in dieser Woche rund 4,5 Mio. t, rund 1,7 Mio.t weniger als Ende Juni 2020. Der API2-Kontrakt für das dritte Quartal handelte zuletzt bei knapp 110 USD/t, womit er 6-7 USD über dem vierten Quartal und fast 25 USD über dem Kontrakt für 2022 lag.