Wochenbericht KW 20

Mehr Gas hat Europa erreicht
Der russische Gaskonzern Gazprom hat für Juni zusätzliche 15 Mio. Kubikmeter pro Tag an Gas- Transportkapazitäten über die Ukraine nach Europa gebucht, was die gesamte Transitkapazität des Konzerns auf 124,6 Mio Kubikmeter/Tag erhöht. Diese Woche dürften an europäischen Terminals etwa 2,7 Mrd. Kubikmeter LNG ankommen, was die Importe seit Monatsanfang auf 7,2 Mrd. Kubikmeter bringen sollte. LNG-Speicher waren zuletzt zu 57% und Gasspeicher zu 26% gefüllt.

CO2 Preise überraschen uns wieder
Aufgrund der hohen CO2-Preise und der strengeren Klimaziele der EU und Deutschlands könnten außerdem einige Kohlekraftwerke sogar vor ihrer derzeit geplanten Stilllegung aus dem Markt fallen. Das neue Ziel erfordert nach Ansicht vieler Experten ein deutlich höheres Tempo beim Erneuerbaren-Ausbau und einen Ausstieg aus der Kohleverstromung im Jahr 2030. Am Dienstag verloren die CO2-Preise etwa 4 EUR und bewegten den gesamten Markt kurzfristig nach unten.

China stützt die globalen Preise
China erstaunte uns nicht nur Ende 2019 mit dem COVID-19 Ausbruch, auch Ende 2020 spielte China eine signifikante Rolle am Commodities-Markt und stürzte die globalen Preise. Die bis jetzt bestehende höhere Öl-, Kohle- und LNG-Nachfrage in Asien hat Europa unter Druck gesetzt, dazu kommt der kalte Winter, welcher die Lagerbestände minimiert und die Marktpreise auf einen neuen Rekord gebracht hat. Weiterhin sorgen bullische Signale aus dem Asien-Pazifik-Markt für Unterstützung.

LNG-Produktion
Russland plant, die LNG-Produktion bis 2035 auf rund 140 Millionen Tonnen pro Jahr zu verdreifachen und seinen globalen LNG-Marktanteil auf 20% zu erhöhen. Die Analysten gehen davon aus, dass LNG bis 2050 23% der Nachfrage des Gasmarktes decken wird. Das ist schlecht für gaspumpende Nationen, aber besonders schlecht für diejenigen mit höheren Produktionskosten. Es steht kurz davor, Russlands größte Gasaufbereitungsanlage und eine der weltweit größten Produktionsmengen zu werden.