Wochenbericht KW40

Nord Stream 2 im Streit mit der Bundesnetzagentur
Die Betreiber der Gaspipeline Nord Stream 2 lassen im Streit mit der Bundesnetzagentur über eine Regulierung in Deutschland nicht locker. Ein Sprecher der Nord Stream 2 AG bestätigte letzte Woche, dass die Gesellschaft gegen ein Urteil des OLG Düsseldorf Rechtsbeschwerde beim Bundesgerichtshof eingelegt habe. Das Gericht hatte im August den Antrag von Nord Stream 2 auf Freistellung von der Regulierung durch die Bundesnetzagentur zurückgewiesen.

Russland erhöht Lieferungen nach Europa
Russland erhöht nach den Worten von Präsident Wladimir Putin seine Gaslieferungen nach Europa. Die Gaslieferungen nach Europa könnten in diesem Jahr auf einen Rekordwert steigen. Russland sei bereit, zur Stabilisierung der Lage der weltweiten Gasmärkte beizutragen. Die Gaspreise sind in den vergangenen Monaten explodiert. Grund dafür ist unter anderem die deutlich gestiegene Nachfrage nach dem Höhepunkt der Corona-Krise und der weltweiten Konjunkturerholung. Zudem gehen viele Lieferungen nach Asien, wo die Gaslieferanten noch höhere Preise als in Europa erzielen können.

Öl in Gasturbinen
ENBW verfeuert wegen der Rally am Gasmarkt aktuell Öl in seinen Gasturbinen im Kraftwerk Altbach/Deizisau. Aktuell ist der Betrieb mit Öl wirtschaftlicher als mit Gas. Das Heizkraftwerk Nossener Brücke (260MW) wurde ebenso auf Öl umgestellt. Die deutsche Stromproduktion aus ölbefeuerten Blöcken hatte sich im dritten Quartal gegenüber dem Vorjahr wegen der hohen Gaspreise auf 0,3 TWh verdreifacht.

Panik und Rekordpreise
Die deutsche Stromkurve ist am 06. Oktober zusammen mit Gas und CO2 drastisch eingebrochen und hat zu neuen Rekordwerte geführt hat. Der Frontjahreskontrakt stieg am Mittwoch auf bis zu 179 EUR/MWh im Strom und bis zu 60EUR/MWh im Gas; der Frontmonat bis zu 350 EUR/MWh im Strom und 115 EUR/MWh im Gas. Die Volatilität in 4 Stunden erreichte 40 EUR. Laut Analysten, so eine Achterbahnfahrt hat es noch nie gegeben.