Wochenbericht KW 5
Allgemeine Marktinformationen
Regelenergie
Am 2. Dezember 2020 erfolgte der Abruf von 1.300 MWh positiver Sekundärregeleistung von bis zu 63.000 €/MWh. Daraus resultierten Ausgleichsenergiepreise von über 16.000 €/MWh. Am 02. Dezember 2020 kam es zu Preisen, bei welchen teilweise das 100-fache des Intradaypreises als Bilanzausgleichsenergiepreis zu zahlen war. Um solche Preisspitzen zu vermeiden, hat die Bundesnetzagentur bereits die Einführung einer Preisobergrenze für Regelarbeit der Sekundärregel- und Minutenreserve in Höhe von 9.999 €/MWh beschlossen.
Post-EEG-Anlage
Knapp 1,5 GW an alten Erneuerbaren-Anlagen, deren reguläre Förderdauer nach 20 Jahren abgelaufen ist, befinden sich in der seit Jahresbeginn möglichen Anschlussförderung. Von der Veräußerungsform „Festvergütung“ müsse allerdings kein aktiver Wechsel erfolgen, da diese Anlagen automatisch in die Anschlussförderung übergingen und somit im EEG-Bilanzkreis des Verteilnetzbetreibers verblieben, sofern dies im Einklang mit den Vorgaben des aktuellen Erneuerbaren-Gesetzes stehe.
Seltenes Phänomen am Wochenende in Deutschland
Stürmische Aussichten für Deutschland. Während, im Süden Deutschlands teilweise frühlingshafte Temperaturen von über zehn Grad herrschen und sich sogar die Sonne zeigt, ist in der Nordhälfte das krasse Gegenteil angesagt. Über den Norden Deutschlands zieht sibirische Kaltluft, während über den Süden Sahara-Luft zieht, die für die warmen Temperaturen sorgt. Treffen diese beiden Luftströme aufeinander, kann es zu einem besonders seltenen Phänomen kommen. Sahara-Luft bringt gerne Staub mit sich. Den rötliche Wüsten-Staub nennt man auch Blutregen. Wenn im Winter die Sahara-Luft auf Kaltluft trifft, kann sich auch Schnee mit dem Staub aus der Wüste vermischen. Es entsteht der sogenannte Blutschnee.
Kohleverstromung
Die deutsche Stein- und Braunkohleverstromung hat im Januar mit einer Gesamtproduktion von 15,5 TWh ein Drittel der deutschen Stromproduktion abgedeckt, was der höchste Monatswert seit November 2019 war. Der Kohlepreis liegt aktuell auf einem sehr hohen Niveau. Mit den nachlassenden Strompreisen gab er jedoch ebenfalls nach. Eine Tonne Kohle mit Lieferung 2022 wird momentan zu etwa 69,00 USD gehandelt.
Kohletransport in Deutschland gestoppt
Die Sperrung des Rheins zum Wochenende, sowie die Wetteraussichten für die kommenden Tage, haben den Kohletransport in Deutschland erschwert. Die Abschnitte bei Köln, Koblenz und Karlsruhe bleiben diese Woche für die Schifffahrt gesperrt. In allen überwachten Rheinabschnitten liegen die Wasserstände um mehr als 50% über Normal.
Euro & Öl & Kohle
Devisen - Eurokurs
Der US-Dollar schwächelt – und der Euro hat in den vergangenen Monaten deutlich zugelegt. Biden will die Wirtschaft mit einem weiteren Stimulus von rund 1,9 Billionen Dollar stützen. Das könnte das Wachstum in den USA befeuern, die höhere Gewinnaussichten treiben die Anleiherenditen. Zuletzt hat sich die US-Währung auch dank des Anstiegs der amerikanischen Anleiherenditen etwas stabilisiert.
Öl - Brent Spot
Die Ölpreise befinden sich derzeit weiterhin auf ihrem Vor-Pandemie-Niveau. Das positive Sentiment am Markt und startende Impfungen, besonders nach den Erfolgen in Israel, sorgen für mehr Stabilisierung des Ölmarktes. Der Ausblick ist neutral mit bullisher Tendenz. Der Ölmarkt schloss die Handelswoche bei 59,53 USD/Bbl. 3,65 USD/Bbl mehr als in der Vorwoche.
Kohle - API 2 Frontjahr
Die Wetteraussichten für die kommende Woche bieten dem Kohlepreis Unterstützung. Des Weiteren riet das China Electricity Council der chinesischen Regierung die Importmengen für Kohle zu erhöhen, im Hinblick auf einen erhöhten Energiebedarf in diesem Jahr. Der Marktausblick für heute ist bullish und wurde zuletzt am Freitagabend bei 66,30 USD/t gehandelt.
Gas
Gas - NCG Frontjahr und NCG-GPL Spread
Gaspreis notiert über dem Durchschnittspreis der letzten zwölf Monate. Der Gaspreis (NCG) für das Jahr 2021 liegt aktuell 21 % über dem Zwölfmonatsdurchschnitt. Durch die höhere Nachfrage nach LNG in Asien, wird weniger LNG nach Europa geliefert. Auch in Deutschland ist das an den Speicherfüllständen abzulesen.
Gas - NCG Frontmonat und NCG-GPL Spread
Momentan wird nur wenig LNG nach Europa geliefert, da die Preise in Asien aufgrund extremer Kälte in die Höhe geschossen sind. Zwischen-zeitlich waren dort LNG Preise an die 100 €/MWh zu sehen. Zusätzlich verringerten niedrige russische Pipelineflüsse das Angebot in Europa. Der Gasmarkt schloss die Handelswoche für den Frontmonat bei 18,05 €/MWh und damit 1,47 €/MWh geringer als in der Vorwoche.
Gas - Spotmarkt
Der Day Ahead NCG legte ausgehend von etwa 22,3 €/MWh am Montagabend auf Spitzenpreise von bis zu 28,1 €/MWh am Dienstag zu. Auslöser für diese hohen Preise waren zum einen die gestiegene Nachfrage in Europa aufgrund der Temperaturen deutlich unter Norm. Der Ausblick bleibt neutral mit bullisher Note.
Strom
Strom - Base Frontjahr und Peak Frontjahr
Aufgrund der hohen Brennstoffpreise und der starken Nachfrage, legte das Cal-22 um 0,90 € zu und beendete den Handelstag am Freitag bei 52,90 €/MWh, dem höchsten Wert seit 1,5 Jahren. Der schwächer notierende CO2-Markt setzte bearishe Impulse, des Weiteren konnte der seitwärtshandelnde Energiekomplex wenig Unterstützung liefern.
Strom - Base Frontmonat und Peak Frontmonat
Mit milderen Wetterprognosen und erhöhter Windeinspeisung sanken die hohen Preise am kurzfristigen Strommarkt wieder. Der Frontmonat Februar verlor so innerhalb von vier Tagen etwa 4 €/MWh an Wert und lag am Freitag bei 49,18 €/MWh Base und 66,70 €/MWh Peak. Die freundlichere Stimmung an den Aktienmärkten und die Wetteraussichten für Februar bieten Support.
Strom - Spot
Der Preisanstieg ist zurückzuführen auf die für heute leicht niedriger prognostizierten Erneuerbaren. Eine Megawattstunde wurde Mittwoch bis zu 52,04 €/MWh gehandelt. Je mehr Strom aus Kohle und Gas zur Nachfragedeckung produziert wird, desto mehr Emissionszertifikate müssen eingelöst werden. Der Preis für die CO2-Zertifikate erreichte am Freitag erneut ein neues Allzeithoch von diesmal 38,73 €/t.
Speicher Gas & Erzeugung EE
Gas - Consumption, Production, Storage, Balance
Strom - Erzeugung Wind
Strom - Erzeugung Solar - auf Wochenbasis
CO2 & Spreads
CO2 - European Emission Allowances Frontjahr
Spreads - Clean Dark & Clean Spark - Frontjahr
Spreads - Clean Dark & Clean Spark - Frontmonat
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